alessandra carando

Alessandra Carando

Heilpraktikerin für Psychotherapie
Systemische Therapeutin
M.A. Politikwissenschaften


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In der Neuropsychotherapie werden die Ergebnisse der Psychologie und der Psychotherapie mit den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung verknüpft. Es wird davon ausgegangen, dass Psychotherapie, nicht nur auf die Seele, sondern auch auf die physiologischen Strukturen des Gehirns wirkt. Wenn äußere Erfahrungen, insbesondere die Erfahrungen mit anderen Menschen, nicht nur die Persönlichkeit, sondern auch das Gehirn prägen, dann ist es möglich, dass auch die durch Psychotherapie verursachten Veränderungen auch eine relevante Wirkung haben. Frühe Erfahrungen, die sich im Gehirn niedergeschlagen haben, werden durch neue Erfahrungen, die im Kontakt mit dem Psychotherapeuten entstanden sind, überschrieben und im Gehirn verankert.

Unsere Gedanken und Empfindungen sowie unsere Fähigkeiten und Verhaltensweisen haben im Gehirn ihre materielle Grundlage. So zeigt sich beispielweise die Fähigkeit, ein Instrument spielen zu können in den neuronalen Strukturen: Untersuchungen von Wissenschaftler wie Elbert und Taub können zeigen, dass das Gehirnareal, in dem die Fingerfertigkeit der linken Hand repräsentiert wird, bei einem Violinist vergrößert ist. In einer Studie von Maguire fand sich bei erfahrenen Taxifahrer eine Volumenvergrößerung des Bereichs im Gehirn, der für die räumliche Orientierung zuständig ist.

Ebenso hinterlassen unsere Gedanken und Gefühle spuren im Gehirn. Ermöglicht werden diese Erkenntnisse unter anderem durch bildgebende Verfahren, mit denen die Aktivität bestimmter Gehirnareale sichtbar gemacht werden können. Mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder auch der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) kann konkret festgestellt werden, welche Bereiche bei welche Denkleistung und bei welche Gefühlzuständen und Handlungen aktiv sind.

Jahrhunderte lang galt es als wissenschaftlich anerkannt, dass unser Gehirn, sobald es einmal im Erwachsenalter angekommen ist, nicht mehr formbar ist und dass keine neuen neuronalen Verbindungen mehr in unserem Gehirn entstehen. Dies hielt sehr lange an, bis die Wissenschaft einen erstaunlichen Prozess namens Neuroplastizität entdeckte. Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns sich selbst zu ändern und sich weiterzuentwickeln. Menschen sind also in der Lage durch Gedanken und Übung ihre Gehirnstruktur zu beeinflussen und zu formen.

Gedanken, Gefühle und Handeln

Im Rahmen einer Psychotherapie werden weitere neue Erfahrungen gemacht, neue Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen angeregt und bestärkt. Die Fokussierung auf das Problem ist ungünstig: Denn durch sie werden die der Krankheit zugrunde liegenden neuronalen Muster erneut aktiviert und damit gestärkt. Wichtig ist zudem, dass unbewusste neuronale Muster verändert werden.

Die kognitiven Therapieverfahren, zu denen die Kognitive Therapie nach Aaron Beck (KT) und die Rational-Emotive Therapie nach Albert Ellis (RET) gehören, gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen, wie wir handeln und körperlich reagieren. Das grundlegende theoretische Modell menschlichen Erlebens und Verhaltens ist für Beck und Ellis gleich verbindlich. Es besagt im Wesentlichen das, was bereits der antike Philosoph Epiktet (50 – 138 n. Chr.) formuliert: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Vorstellungen von den Dingen“. Das ist ein Satz, der in zahlreichen Lehrbüchern zur Kognitiven Therapie zitiert wird. Der Mensch kann, durch die kognitive Verarbeitung (Interpretation und Bewertung) von bestimmten Ereignissen und Situationen in seinem Leben, sein aktuelles Erleben und Verhalten selbst steuern oder mindestens beeinflussen. In anderen Worten geht das kognitive Modell davon aus, dass Gefühle und Verhaltensweisen von Personen durch die Wahrnehmung bzw. Interpretation von Situationen beeinflusst werden.

In Vergleich zu analytischen Psychotherapien ist die kognitive Verhaltenstherapie eine kurzzeitige Behandlung. Manchen Menschen geht es bereit nach wenigen Sitzungen deutlich besser, bei anderen ist eine Behandlung über mehrere Monate nötig. Ein Einzelgespräch dauert in der Regeln 60 Minuten und die Sitzungen finden üblicherweise einmal pro Woche statt. Kognitive Verhaltenstherapien werden in Praxen für Psychotherapie und Kliniken angeboten, teilweise auch als Gruppentherapie oder online mithilfe digitaler Medien.

Alessandra Carando
Heilpraktikerin für Psychotherapie und systemische Therapeutin
M.A. Politikwissenschaften